Japan: Mystische Faszination
Das Buch «Memoirs of a Geisha», welches ich in einer Strandferienwoche im Hebst 1999 förmlich verschlungen hatte, öffnete mir die Türen zu diesem faszinierenden Land. Danach saugte ich alles auf was mir über Japan in die Hände kam. Das Fremde und Unbekannte hatte schon immer eine unglaubliche Anziehung für mich und so war es klar, dass ich irgendwann einmal nach Japan reisen würde.
Als meine Mutter im Frühjahr 2004 an einem Ärztekongress in Tokyo teilnahm, und mein Vater sie nicht begleiten wollte, war dies meine Chance. Die erste Reise war nur ein Kurztrip von gut 10 Tagen. Es hat mir aber eine neue Welt eröffnet, von der ich unbedingt mehr erfahren wollte. Meine Neugier, Japan, seine Kultur und vor allem die herzlichen Menschen besser kennenzulernen, ist bis heute nicht abgebrochen. Und so nahm ich ab Hebst 2004 während zwei Jahren Japanisch Unterricht, weil für mich die Kommunikation essenziel und ein grosser Bestandteil des Kennenlernens ist. Natürlich ist Japanisch nicht gerade die einfachste Sprache, und ich möchte auch nicht behaupten, dass ich Japanisch sprechen kann. Aber es hat mir doch einige Türchen geöffnet und vor allem unvergessliche Momente beschert.
Für meine Mutter und mich war nach dem ersten Kurzaufenthalt, in dem wir Tagesausflüge nach Kamakura, Nikko und natürlich Kyoto gemacht haben, klar, dass wir unbedingt eine längere Reise nach Japan machen wollte. Und nachdem wir andauernd von diesem faszinierenden Land, der uns so fremden Kultur und der herzlichen Menschen gesprochen haben, war dann auch mein Vater mit von der Partie. Im Herbst 2008 ging es also zum zweiten Mal nach Japan, dieses Mal für drei Wochen, in denen wir Himeji, Miyajima mit Hiroshima und natürlich Kyoto länger besuchten.
Was mich an Japan so fasziniert, ist das für uns so Fremde, das Einzigartige, sicher auch ein wenig das Sagenumworbene. Dinge und Bräuche, die wir in der westlichen Welt einfach nicht kennen. Was mich immer wieder aufs Neue überwältigt, ist die Ruhe, die ich in Japan antreffe. Auch in der Hektik der Grossstadt Tokyo gibt es unzählige Oasen der Ruhe. In Japan bin ich das erste Mal mit diesem Gefühl von Eins-sein und die Ruhe als eine Kostbarkeit zu erleben, in Kontakt gekommen. Und als Gourmand komme ich in Japan jedes Mal voll auf meine Kosten, denn die exquisite Küche bietet viel mehr als nur Sushi und Sashimi!
Nach vielen Schicksalsschlägen, ausgelöst durch die Krankheiten und den Tod meiner Eltern innerhalb sehr kurzer Zeit, entschied ich mich im Herbst 2013 erneut nach Japan zu reisen. Dieses Mal war ich jedoch alleine unterwegs. In gut drei Wochen lernte viele neue Orte kennen: Koyo-san, Takayama, Shirakawa-go, Kanazawa und Kurashiki. Dieses Mal verbrachte ich sogar eine ganze Woche in Kyoto, denn diese Stadt hat unendlich viele Sehenswürdigkeiten und eben Ruheoasen zu bieten. Ich war gerade zum Höhepunkt der Herbstverfärbung da, ein Spektakel sondergleichen.
Mittlerweile sind wieder einige Jahre seit meiner letzten Reise nach Japan vergangen und es zieht mich wieder dahin, um Neues zu entdecken. Irgendwann hoffe ich, ein Retreat in dieses mystische Land anbieten zu können und Orte der Ruhe und des Staunens, vor allem aber auch die Herzlichkeit der Menschen näher zu bringen.